Frankreich plant den Bau neuer Atomreaktoren nach dem Vorbild des Europäischen Druckwasserreaktors (EPR), doch der Rechnungshof warnt vor Risiken und fordert bessere Planung sowie einen Aufschub bis zur Finanzierungssicherung.
Frankreich will nach dem Modell des Europäischen Druckwasserreaktors neue Atommeiler bauen. Die staatlichen Kassenprüfer mahnen jedoch eine bessere Planung und bis dahin einen Aufschub an. Zugleich präsentieren sie die Abschlussrechnung für den ersten Reaktor neuer Bauart und attestieren dem Projekt"mittelmäßige Rentabilität".
Der französische Rechnungshof hat den von Präsident Emmanuel Macron angekündigten Neubau von Atomreaktoren massiv kritisiert und zu einem Aufschub geraten. Die endgültige Entscheidung über den Neubau von sechs Atomreaktoren soll verschoben werden, "bis die Finanzierung gesichert ist und detaillierte Konzeptstudien vorliegen", heißt es in einem veröffentlichten Bericht des Rechnungshofs.
Ende 2023 hatte EDF die Kosten für den Neubau von sechs Atomreaktoren auf 67,4 Milliarden Euro geschätzt, 30 Prozent mehr als eine frühere Schätzung. Die französische Atomindustrie sei "alles andere als bereit, die Schwierigkeiten zu überwinden, von denen einige Besorgnis erregen", urteilen die Autoren des Berichts.
Der seit 2007 im Bau befindliche Europäische Druckwasserreaktor in Flamanville hätte ursprünglich 2012 ans Netz gehen sollen. Im kommenden Jahr soll er bereits wieder heruntergefahren werden: Die französische Atomaufsicht hat EDF verpflichtet, 2026 den Deckel des Reaktors auszutauschen, bei dem Schwachstellen im Stahl entdeckt worden waren.
Macron hatte vor zwei Jahren den Bau von zunächst 6 und bis zu 14 neuen Atomreaktoren angekündigt. Die ersten 6 sollen paarweise an bereits bestehenden Kraftwerken in Penly, Gravelines und Bugey gebaut werden.
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