Die Klimaaktivisten von Fridays for Future sehen sich trotz der drängenden Klimakrise mit sinkender Sichtbarkeit und einer veränderten politischen Landschaft konfrontiert. Die Bewegung kämpft mit dem natürlichen Kreislauf sozialer Bewegungen und dem Verlust an Momentum, während gleichzeitig rechtskonservative Stimmen die Debatte dominieren und die Erfolge der letzten Jahre angreifen.
Noch vor wenigen Jahren folgten Hunderttausende Menschen dem Ruf der Fridays for Future und demonstrieren deutschlandweit für Klimaschutz. Davon ist nichts mehr zu sehen. Kurz vor der Bundestagswahl scheint das Thema tot, die Bewegung erschöpft. „Es ist keine leichte Zeit, das bekommen alle bei uns mit“, räumt Pauline Brünger ein. Im neuenvon ntv widerspricht die Sprecherin von Fridays for Future allerdings der Wahrnehmung, das Thema sei erledigt.
Ihr zufolge wird es allerdings von konservativen und fossilen Stimmen gekapert: „Die Debatte läuft gerade in eine falsche Richtung und wir haben bisher keinen Weg gefunden, damit umzugehen.“ Pauline Brünger: Das habe ich in den vergangenen Wochen nicht gemacht. Es ist keine leichte Zeit, um für den Klimaschutz zu kämpfen. Das sehen wir in der politischen Debatte, im Wahlkampf spielt das Thema kaum eine Rolle. Das bekommen alle bei uns mit und wir fragen uns intern auch: Wie geht man damit um? Was ist denn passiert? Hat man nach der Corona-Pandemie keinen Weg mehr gefunden, viele Menschen für große Demonstrationen zu mobilisieren? Auf diese Frage gibt es nicht nur eine Antwort. Das ist ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Der erste ist der natürliche Kreislauf sozialer Bewegungen: Auf dem Höhepunkt unserer Proteste waren 2019 mehr als eine Million Menschen an einem einzigen Freitag auf der Straße. Es wäre eine Illusion zu glauben, dass man das über Jahre aufrechterhalten kann. Es gibt sicherlich eine gewisse Erschöpfung, wenn man regelmäßig auf die Straße geht und nicht ernst genommen wird. Aber wir hatten großes Momentum, es ist viel passiert. Die Erfolge sieht man allerdings erst zeitversetzt. Es dauert ein paar Jahre, bis gesellschaftliche Veränderungen in Gesetze gegossen werden. Ich wünsche mir auf jeden Fall, eines Tages irrelevant zu sein und keine Demos mehr organisieren zu müssen. Wenn man über die Klimakrise redet, kann man aber eindeutig sagen: Dieser Punkt ist bisher nicht erreicht. Wir sehen die Extremwetterkatastrophen, der globale Temperaturanstieg lag vergangenes Jahr das erste Mal über der 1,5-Grad-Grenze, und beim Weltwirtschaftsforum in Davos wurde ein Bericht zu den größten globalen Risiken vorgelegt: Fünf der zehn größten sind klimabezogen. Das geht leider völlig unter. Der Diskurs hat sich verschoben. Die allgemeine Wahrnehmung ist, dass niemand mehr übers Klima sprechen möchte. Faktisch stimmt das nicht, rechte Stimmen und konservative Liberale reden massenhaft davon und versuchen, die Erfolge der letzten Jahre anzugreifen. Es vergeht gefühlt kein Tag, an dem Markus Söder nicht darüber spricht, dass die Energiewende der vergangenen JahreKann man diese Stimmen nicht einfach ignorieren? Klar, manche wollen zurück zum russischen Gas oder zur Kernkraft, aber der Markt hat sich doch entschieden
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