Hausärzteverband startet Petition für Entbudgetierung

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Der Hausärztinnen- und Hausärzteverband (HÄV) sowie der Verband medizinischer Fachberufe (vmf) fordern in einer gemeinsamen Petition die Entbudgetierung der Hausärzte und bessere Arbeitsbedingungen für Medizinische Fachangestellte (MFA).

Berlin. Der Hausärztinnen- und Hausärzteverband (HÄV) sowie der Verband medizinischer Fachberufe (vmf) haben gemeinsam eine Petition gestartet. Sie ist Teil einer Kampagne mit dem Namen „Wir brauchen Ihre Stimme!“ und soll die Aufmerksamkeit der nächsten Bundesregierung auf die „hausärztliche Versorgungskrise“ und mögliche Lösungsansätze lenken. Die Entbudgetierung der Hausärzte war bereits im Koalitionsvertrag der alten Ampelregierung festgehalten worden.

Dieser Punkt muss auch bei der neuen Regierung wieder aufgenommen werden, und zwar mit der Priorität „Prio 1“, wie die beiden HÄV-Vorsitzenden Professorin Nicola Buhlinger-Göpfarth und Dr. Markus Beier in einem Pressegespräch am Mittwoch betonten. „Es darf nicht wieder anfangen, dass zwei bis drei Jahre ein Gesetzentwurf geprüft wird“, sagte Beier mit Blick auf das Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG). Dieses fiel bekanntlich dem Ampelbruch zum Opfer. Die FDP-Fraktion hat im Dezember jedoch einen Antrag an die Bundesregierung gestellt, mengenbegrenzende und honorarmindernde Maßnahmen bei Hausärzten zu beenden. Auch wenn es rechnerisch damit eine Mehrheit für eine Entbudgetierung der Hausärzte geben könnte, bleibt der Hausärzteverband skeptisch. Zum einen, weil die FDP in der Vergangenheit nicht als treibende Kraft beim GVSG hervorgetreten sei, so Buhlinger-Göpfarth. Zum anderen seien „hinter den Kulissen“ keine Bewegungen erkennbar. So könnte es sein, dass es sich bei den Briefen, welche die Praxen derzeit von der FDP bekommen, nur um eine „peinliche Wahlkampfshow“ handele. Die „politischen Chancen“, dass es in der nächsten Legislatur eine Entbudgetierung für die Hausärzte gibt, bezeichnete HÄV-Vorsitzender Beier als „sehr gut“. Die 300 Millionen Euro, die dafür jährlich mehr aufgewendet werden müssten, seien „Peanuts im System“. Forderungen von Krankenkassen, die jetzt ein Ende der Entbudgetierung bei den Pädiatern forderten, seien ein „Angriff auf Versorgung der Menschen in diesem Land“. Auszahlungsquoten treffen nicht nur Städte hart Das Aufheben der Budgets sei ein wichtiger Anreiz für Ärztinnen und Ärzte, in der Niederlassung zu arbeiten. Momentan seien 5.000 Hausarztsitze unbesetzt, in 80 Prozent der Planungsregionen gebe es keine Niederlassungssperre mehr für Allgemeinmediziner. Der Hausärztemangel führe dazu, dass die verbleibenden Praxen mehr Patienten behandeln müssten, trotzdem in manchen Regionen ihre Arbeit nicht voll bezahlt bekämen. Nicola Buhlinger-Göpfarth verwies auf die Auszahlungsquote von 68 Prozent in Hamburg, ähnlich schlecht sei diese in Berlin. Es handele sich aber nicht allein um ein Problem der Städte, so Markus Beier. Auch in Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein seien die Auszahlungsquoten schlecht, Brandenburg und Sachsen-Anhalt ständen „an der Grenze“. Tarifsteigerungen für MFA gegenfinanzieren Neben der vollständigen Vergütung aller Leistungen fordern HÄV und vmf in der Petition einen strukturierten Zugang zur Versorgung durch bessere Steuerung und Qualität durch Stärkung der Hausarztzentrierten Versorgung. Zudem sei die Anerkennung der Teamarbeit nötig, heißt es in der Petition. Damit meinen die Verbände die Einführung eines Teamzuschlags. Hannelore König, vmf-Präsidentin, erinnerte daran, dass Praxen bezüglich der Medizinischen Fachangestellten im harten Wettbewerb mit Krankenhäusern und vor allem sonstigen medizinischen Berufen wie Physio- und Ergotherapeuten oder Logopäden stehen. Politisch müsse deshalb dafür gesorgt werden, dass Tarifsteigerungen für MFA bei den Verhandlungen zum Orientierungswert vollumfänglich berücksichtigt werden. König lobte die Hausarztpraxen. Sie gäben die Tarifsteigerungen an die MFA weiter. Und mit den Arbeitgebern gelinge es immer wieder, neue höhere Abschlüsse zu vereinbaren. Doch die reichten nicht, um mit der Konkurrenz mitzuhalten. Eine MFA im Gesundheitsamt verdiene nach der Ausbildung im Einstiegsgehalt mehr als in der Praxis. (juk

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