Kann die EU Trump noch davon abhalten, Zölle auf Europäische Waren zu erheben?

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US-Präsident Trump droht mit zusätzlichen Zöllen auf Importe aus Europa. Die EU bereitet sich auf die mögliche Eskalation vor und sucht nach Strategien, um mit Trumps Handelspolitik umzugehen. Die Folgen für die Europäische Wirtschaft, insbesondere für Deutschland, könnten weitreichend sein.

Mexiko, Kanada, China - und bald die EU? US-Präsident Trump scheint entschlossen, zusätzliche Zölle auf Importe aus Europa zu erheben. Die EU bereitet sich vor - auch auf das Worst-Case-Szenario. Kann die EU neue US- Zölle auf Waren europäischer Unternehmen noch abwenden? Und wenn ja, wie? Von der Antwort auf diese Frage könnten Hunderttausende Jobs allein in Deutschland abhängen.

In Brüssel wird deswegen alles getan, um die bestmögliche Strategie im Umgang mit US-Präsident Donald Trump zu finden. Ein Überblick zur Lage: Düster. In der für die EU-Handelspolitik zuständigen Europäischen Kommission glaubt nach Trumps Zollentscheidungen gegen Mexiko, Kanada und China kaum noch jemand, dass die EU ungeschoren davonkommt. Zumal Trump am Wochenende zum Thema Zölle sagte: „Das wird definitiv für die Europäische Union passieren.“\Ursprünglich war die Hoffnung in der EU, dass man bis Ende März für Verhandlungen Zeit haben könnte, weil erst dann eine von Trump beauftragte Untersuchung zu den US-Handelsbeziehungen abgeschlossen sein soll. Die jüngsten Entwicklungen deuten aber darauf hin, dass es schneller gehen dürfte. Trump sagte zuletzt zum Thema Zölle gegen die EU, es gebe keinen Zeitplan, aber es werde „ziemlich bald“ geschehen. Bei einem EU-Spitzentreffen in Brüssel wurde diese Frage am Montag bejaht. Von EU-Diplomaten heißt es, die Europäische Kommission habe bereits vor längerer Zeit mögliche Gegenmaßnahmen vorbereitet. In der ersten Amtszeit Trumps hatte die EU neue Abgaben auf Stahl- und Aluminiumprodukte aus Europa unter anderem mit Sonderzöllen auf Bourbon-Whiskey, Harley-Davidson-Motorräder und Jeans gekontert. Wie stark die EU diesmal reagiert, soll von der konkreten Zollentscheidung Trumps abhängen. Für wahrscheinlich werden zusätzliche Zölle in Höhe von 10 bis 20 Prozent gehalten. In einem weniger schlimmen Szenario könnte Trump schnell davon überzeugt werden, die Zölle vorübergehend wieder auszusetzen - um dann mit Verhandlungen zu beginnen. So lief es zuletzt auch bei Mexiko und Kanada. Im Worst-Case-Szenario würde es zu einem langen Handelskrieg kommen - mit schweren Folgen für die Wirtschaft. Die SPD-Handelsexperte und Europaabgeordnete Bernd Lange sieht mehrere Ansatzpunkte. Um das von Trump kritisierte Warenhandelsdefizit zu senken, könnte die EU demnach etwa mehr Flüssigerdgas (LNG), Militärtechnik und Agrargüter aus den USA importieren. Zudem wäre es möglich, die Importzölle für US-Autos zu senken. Diese lägen mit zehn Prozent derzeit deutlich über dem US-Zollsatz in Höhe von 2,5 Prozent. Eine neue Vereinbarung zum Ausbau amerikanischer LNG-Exporte hat auch Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schon ins Spiel gebracht. Der frühere luxemburgische Regierungschef Xavier Bettel, der heute Minister für Außenhandel und Außenpolitik ist, warb am Dienstag bei einem EU-Treffen in Warschau eindringlich für Verhandlungen und ein geeintes Auftreten der EU gegenüber Trump. Er habe als Premier jahrelang mit ihm zusammengearbeitet, sagte er. Seine Erfahrung sei: „Wenn man schwach ist, frisst er einen auf. Wenn man nicht verhandelt, erledigt er einen.“\Trump will die USA als Produktionsstandort stärken und das Handelsdefizit mit Europa abbauen. Ihm ist es ein Dorn im Auge, dass europäische Unternehmen deutlich mehr Waren in den USA verkaufen als amerikanische Firmen in der EU. Das betrifft vor allem Deutschland: Für die hiesigen Exporteure sind die USA nach Angaben des Statistischen Bundesamts so wichtig wie nie in den vergangenen 20 Jahren: Demnach wurden 2023 Güter im Wert von 157,9 Milliarden Euro in die USA exportiert, knapp zehn Prozent der deutschen Exporte. Umgekehrt wurden 2023 Waren im Wert von 94,7 Milliarden aus den USA importiert. Die Folge war ein deutscher Rekord-Handelsüberschuss von rund 63 Milliarden Euro mit den USA, so die Statistiker. Mit keinem anderen Land habe Deutschland seit 2017 so hohe Exportüberschüsse wie mit den USA. Die EU-Kommission relativiert die Zahlen. EU-Handelskommissar Maroš Šefčovič wies am Dienstag nach dem EU-Treffen in Warschau darauf hin, dass die EU zwar einen Überschuss von 154 Milliarden Euro im Warenhandel gegenüber den USA habe, die USA jedoch einen Überschuss von 104 Milliarden Euro im Dienstleistungshandel gegenüber der EU aufwiesen. „Das bedeutet, dass der gesamte Handelsüberschuss der EU gegenüber den USA nur etwa drei Prozent unseres gesamten Handelsvolumens von 1,5 Billionen Euro beträgt – also rund 50 Milliarden Euro“, sagte er. Von dieser „gesunden und robusten Handelsbeziehung“ zwischen der EU und den USA hingen fast 5 Millionen Arbeitsplätze auf beiden Seiten des Atlantiks ab. Zölle würden die ohnehin angeschlagene Autoindustrie in Europa hart treffen, allen voran die deutsche. Für die hiesige Wirtschaft, die zwei Jahre in Folge geschrumpft ist und 2025 bestenfalls minimal wachsen dürfte, wären Zölle ein neuer Tiefschlag

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