Regierung spricht von mehr als 5000 Festnahmen: Der kasachische Präsident hatte einen Schießbefehl auf Demonstranten erteilt. 16 Sicherheitskräfte wurden getötet, wie viele Protestierende starben, ist nicht bekannt.
Schießbefehl, fremde Soldaten, Tausende in Haft. Und jetzt lässt Kasachstans Präsident Tokajew auch noch ranghohe Beamte anklagen - wegen Hochverrats.
Der Präsident hatte Polizei und Armee am Freitag angewiesen,"ohne Vorwarnung" auf Demonstranten zu schießen, die er als"Terroristen" und"Banditen" bezeichnete. Befürchtet wurde, dass es viele zivile Todesopfer geben könnte - insbesondere in der von den Ausschreitungen schwer erschütterten Millionenstadt Almaty im Südosten Kasachstans.
Den Festgenommenen wird nun unter anderem Zerstörung von mehr als 100 Einkaufszentren oder Bankgebäuden zur Last gelegt, sagte Innenminister Erlan Turgumbajew dem TV-Sender. Während der Unruhen seien etwa 400 Fahrzeuge zerstört worden, die meisten davon Polizeiwagen. Kasachstan, das an Russland und China grenzt, erlebt seit Tagen die schwersten Ausschreitungen seit Jahren. Unmut über gestiegene Treibstoffpreise an den Tankstellen schlug in vielerorts friedliche, aber teils auch gewaltsame Proteste gegen die Staatsführung um. Tokajew verhängte den Ausnahmezustand und bat ein von Russland geführtes Militärbündnis um Hilfe.
Die Führung in Moskau reagiert sehr sensibel auf Spannungen und Konflikte in früheren Sowjetrepubliken, die sie weiterhin als ihre Einflussgebiete erachtet. Neben dem ölreichen Kasachstan, das zudem weltweit der größte Uran-Produzent ist, gilt das auch etwa für die Ukraine, Belarus sowie den Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan.
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