Ein Buch des ostdeutschen Historikers Rainer Eckert wurde kurz vor Erscheinen gestoppt. Mit Zensur hat das nichts zu tun, findet er. Hier schreibt er, warum.
hätte sie in Deutschland kaum schreiben können, weil dort „wahrscheinlich ein gewisser Druck ausgeübt worden wäre“. Sie kenne Kollegen, die zurforschten und dafür bewusst nach England oder in die USA gegangen seien. „Ihnen wurde an Universitäten in Deutschland geraten, dass sie in einem weniger politisch aufgeladenen Umfeld freier arbeiten können.“
„Umkämpfte Vergangenheit“, 2023 im Universitätsverlag erschienen, rechnet er mit der Aufarbeitung der DDR-Geschichte ab.nur in Großbritannien schreiben konnte, da in Deutschland wahrscheinlich auf sie und den Inhalt ihres Buches Druck ausgeübt worden wäre. Angesichts der Struktur und der Arbeitsweise von Wissenschaftlern, in diesem Fall von Historikern, in der Bundesrepublik muss diese Aussage mehr als verwundern.
Etwas anderes ist es natürlich, dass sich nach der Veröffentlichung Texte der öffentlichen Kritik durch Rezensenten und der Fachwelt stellen mussten. Das war nicht nur mit Lob verbunden, es gab auch harsche Kritik. Nicht anders war es mit dem Buch von Katja Hoyer. Es gab kritische Rezensionen ihres Textes, aber auch einen großen medialen Erfolg. Dafür war aber nicht ausschlaggebend, dass sie am Kings College in London lehrt und forscht.
Und dann kam meine kritische Arbeit über die bundesdeutsche Erinnerungspolitik der letzten Jahre gegenüber der Geschichte der SED-Diktatur. Ich beantragte bei der Bundesstiftung eine finanzielle Förderung und in einem weiteren Antrag dessen Erhöhung. Beide Anträge wurden positiv entschieden.
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