In Deutschland nutzen katholische und evangelische Gemeinden das Kirchenasyl mehrheitlich zur Verhinderung von Abschiebungen ins EU-Ausland. Das BamF betont die enge Regulierung des Kirchenasyl und die bisherige Ablehnung der Anträge auf außergewöhnliche Härte.
In Deutschland nutzen katholische und evangelische Gemeinden das Kirchenasyl hauptsächlich, um die Abschiebung von Flüchtlinge n ins EU-Ausland zu verhindern. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BamF) weist aus, dass 99 Prozent der 2539 ausreisepflichtigen Flüchtlinge , die in Pfarreien Schutz fanden, sogenannte Dublin-Fälle sind. Diese Zahlen beziehen sich auf die ersten drei Quartale 2024.
Das Kirchenasyl ist genau geregelt: Gemeinden müssen ein Dossier über die individuelle Härte des Flüchtlings vorlegen. Das BamF hat bisher in keinem Fall eine außergewöhnliche Härte anerkannt. Ein Grund könnte sein, dass in den Asylverfahren bereits mehr Augenmerk auf mögliche Härtefälle gelegt wird. Nur ein Prozent der Betroffenen verließ 2023 freiwillig die Gemeinde nach Ablehnung des Asyls, im Jahr 2024 noch keiner. Das BamF ist besorgt und sieht die Praxis kritisch. Ein Sprecher sagte der BILD: „Einige Gemeinden legen den eigentlichen Zweck des Kirchen-Asyls deutlich zu weit aus.“ Auch die Politik diskutiert die Praxis.
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