Der Bundesnachrichtendienst (BND) sieht die Folgen der Erderhitzung als eine der fünf größten externen Bedrohungen für Deutschland an. Präsident Bruno Kahl warnt vor ähnlichen Gefahren wie Terrorismus oder einem aggressiv expansiven Russland. In einem gemeinsamen Bericht mit dem Auswärtigen Amt, Geheimdiensten, Forschungsinstituten und dem Bundesverteidigungsministerium wird auf die Bedrohungen des Klimawandels für Frieden, Sicherheit, Wohlstand und Stabilität hingewiesen.
Der Bundesnachrichtendienst ( BND ) sieht die Folgen der Erderhitzung als eine der fünf größten externen Bedrohungen für Deutschland an. BND -Präsident Bruno Kahl machte diese Einschätzung bei der Vorstellung der nationalen interdisziplinären Klima-Risikoeinschätzung (NIKE) deutlich. Der BND -Präsident betonte, dass die Klimakrise eine ähnliche Gefährdung darstelle wie Terrorismus oder ein „aggressiv-expansives“ Russland.
Die Risikoeinschätzung wurde vom Auswärtigen Amt gemeinsam mit Geheimdiensten, Forschungsinstituten sowie dem Bundesverteidigungsministerium erstellt. Der Bericht soll die verschiedenen Weisen beleuchten, auf denen sich der Klimawandel auf Frieden, Sicherheit, Wohlstand und Stabilität auswirkt. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) charakterisiert Klimaschutz als „harte Sicherheits- und Geopolitik“. Der Bericht prognostiziert, dass die Geopolitik in Zukunft maßgeblich von der Energiewende geprägt sein werde. Staaten, die hauptsächlich vom Verkauf von Öl und Gas abhängig sind, könnten sich mit „Wirtschaftskrisen und Perspektivlosigkeit“ konfrontiert sehen, die zu Staatskrisen und länderübergreifenden Dominoeffekten führen könnten. Die Erderhitzung könnte zu mehr internationalen Konflikten führen, was sowohl für die Bundeswehr als auch für die Geheimdienste neue Herausforderungen mit sich bringt. Neben den wirtschaftlichen Folgen könnten durch die Erderhitzung Ernteausfälle und humanitäre Krisen eintreten, schreiben die Autoren des Berichts. Deutschland und die EU müssten gezielt mehr Geld in Klimaschutz investieren, um nicht an Einfluss auf das Weltgeschehen zu verlieren. Die schnellste Reduktion der CO2-Emissionen, betont Baerbock, sei entscheidend für die Resilienz Deutschlands. „Denn wer unsere Wirtschaft weiter am fossilen Tropf hängen lässt, denkt nicht nur kurzfristig, sondern gibt sich bewusst in die Abhängigkeit fossiler Staaten und Regime.“ Vor den Folgen der Erderhitzung warnt auch der Climate Change Index der Organisation Germanwatch, der am Mittwoch vorgestellt wurde. Der Index analysiert die Auswirkungen von weltweiten Extremwetterereignissen, die aufgrund des Klimawandels zunehmen. Laura Schäfer, Leiterin des Bereichs Internationale Klimapolitik bei Germanwatch, bezeichnet die Erderhitzung als „eine der weltweit größten Bedrohungen für die internationale Sicherheit, die Stabilität von Staaten und Gesellschaften sowie des Finanzsystems“. Laut Germanwatch starben in Deutschland zwischen 1993 und 2022 aufgrund von Extremwetterereignissen 18.000 Menschen. Dabei entstanden Gesamtschaden von 123 Milliarden Euro. Besonders alarmierend sind laut David Eckstein von Germanwatch die um „viele tausend Menschen erhöhte Sterblichkeit infolge von massiven Hitzewellen, aber auch die Folgen von verheerenden Flutereignissen“.
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