Eine neue Studie zeigt, dass Männer, obwohl seltener an Brustkrebs erkranken, ein höheres Sterberisiko haben als Frauen. Experten raten zu mehr Aufmerksamkeit auf die Krankheit und fordern bessere Präventions- und Behandlungsstrategien.
Männer erkranken zwar seltener an Brustkrebs als Frauen, sterben aber laut einer Auswertung häufiger an der Krankheit. Fachleute hatten die Krebsregisterdaten von rund 2500 Männern und 307.600 Frauen aus ganz Deutschland analysiert, bei denen die Krankheit zwischen 2000 und 2018 diagnostiziert worden war. Das Ergebnis: Männer erlitten im Vergleich zu Frauen ein höheres Sterberisiko , selbst wenn man Faktoren wie Tumorstadium, Alter und Behandlung sintensität berücksichtigt.
Es gibt drei mögliche Gründe für diese erschreckende Erkenntnis. Zum einen leiden Männer in Deutschland mit rund 61 Prozent etwa häufiger an Adipositas als Frauen mit rund 47 Prozent. Adipositas gilt als Risikofaktor für 13 Krebsarten. Zum anderen könnten Männer die Symptome des Brustkrebses, wie Knoten in der Brust oder Veränderungen der Brustwarze, weniger ernst nehmen und daher erst in einem fortgeschrittenen Stadium zum Arzt gehen. Zuletzt könnte die Behandlung von Brustkrebs bei Männern im Vergleich zu Frauen weniger häufig oder weniger effektiv sein, da es aufgrund der Seltenheit der Erkrankung weniger wissenschaftliche Erkenntnisse gibt. Die guten Nachrichten: Eine nach aktuellen medizinischen Standards erfolgte Brustkrebstherapie, sofern sie konsequent durchgeführt wird, hat bei Männern einen ähnlichen positiven Effekt auf das Überleben wie bei Frauen. Männer sollten deshalb wie Frauen auf mögliche Symptome achten und bei Verdacht umgehend einen Arzt aufsuchen. Ärzte sollten wiederum Anzeichen für eine mögliche Erkrankung ernst nehmen und den Therapieempfehlungen konsequent folgen. Prävention spielt eine wichtige Rolle. Es lässt sich schätzen, dass rund 40 Prozent aller Erkrankungen verhindert werden könnten, wenn bekannte Risikofaktoren konsequent gemieden würden. Die Politik kann dazu beitragen, die Zahl der Krebsneuerkrankungen zu senken, indem sie die Krebsprävention in der Forschung unterstützt, gezielte Aufklärungskampagnen über Präventionsmöglichkeiten durchführt und gesetzliche Rahmenbedingungen an neue Forschungserkenntnisse anpasst. Vieles davon findet bereits statt, beispielsweise im Rahmen der Nationalen Dekade gegen den Krebs, ausgerufen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und weiteren Partnern.
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