»Ein Thema, ein unheimlich trauriges Thema gibt es immer wieder in der Literatur. Und heute habe ich zwei Romane dazu, zu diesem Thema, nämlich Kindesmissbrauch.
»Ein Thema, ein unheimlich trauriges Thema gibt es immer wieder in der Literatur. Und heute habe ich zwei Romane dazu, zu diesem Thema, nämlich Kindesmissbrauch. Sind beide nicht ganz leicht zu lesen, aber sind beide gut und wichtig. Zuerst Vigdis Hjorth, ›Ein falsches Wort‹ ist bei Fischer erschienen. Vigdis Hjorth ist Norwegerin. Gucken Sie mal, so sieht sie aus, schön, streng und schlau. Und sie ist in Norwegen eine berühmte Bestsellerautorin.
Vigdis Hjorth ist Autorin, sie ist Mutter, sie ist Ehefrau und die Frau im Buch ist es auch. Und wir können das vielleicht gleichsetzen. Und sie schreibt, dass jemand, dem das angetan wurde, diese Wunden immer mit sich trägt, dass das niemals heilt und dass es das ganze Leben für immer verändert. Und Neige Sinno, das Buch wird immer mehr ein Bewusstseinsstrom, ein Sachbuch. Also ist kein erzählender Roman. Sie sagt: Was rettet uns? Wie kann man mit so was fertig werden? Literatur hat sie gerettet, das Lesen, weil sie sieht, es geht auch anderen so, und auch andere schreiben über dieses Thema kennen wir von Annie Ernaux und noch vielen anderen. Aber sie sagt: Ich schreibe auch nicht, um zu bewältigen, denn man kann nicht aus Schmerz Kunst machen.
Wilhelm ist nicht nur für Roberta der Grund, im Dorf zu bleiben. Auch seine Mutter Gertrud bleibt wegen ihres Sohnes. Im Gegensatz zu Roberta hasst sie das Landleben und wünscht sich nichts mehr, als weggehen zu können, hinaus in die Welt.
SPIEGEL Bestseller – Mehr Lesen Mit Elke Heidenre
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