Der Milliardär Klaus-Michael Kühne will der Stadt Hamburg eine neue Oper für über 300 Millionen Euro finanzieren. Die Pläne sind vorgestellt worden, doch die Debatte über die Notwendigkeit und die Kosten einer neuen Oper flies.
Foto: dpa/Dimitrios ValkanisSchon seit langem hatte Milliardär Klaus-Michael Kühne angekündigt, 330 Millionen Euro für den Bau einer neuen Oper in Hamburg zur Verfügung stellen zu wollen – seitdem liefen die Verhandlungen mit der Stadt. Nun ist es so weit: Die Pläne für den Oper n-Neubau in der HafenCity wurden am Freitagmittag in einer Sonderpressekonferenz im Rathaus präsentiert.
Mein erster Gedanke, wenn der 38-fache Milliardär, Wahl-Schweizer und Steuerflüchtling Klaus-Michael Kühne der Stadt mehr als 300 Millionen Euro geben will, um eine Oper zu bauen? „Meine Güte, was man mit dem Geld alles machen könnte – warum zur Hölle ausgerechnet eine Oper?“ Aber andererseits eben auch: immerhin eine Chance.
Natürlich kann man argumentieren, dass man doch froh sein sollte, wenn ein Milliardär für Hunderte Millionen Euro ein Opernhaus an die Elbe stellen will. Nun, das Problem mit Opern ist, dass, anders als bei einem Konzerthaus wie der Elphi, vor allem der Betrieb kostet. 68 Millionen Euro Zuschuss zahlte die Stadt 2024, jeder Besuch wird mit 200 Euro subventioniert. Und damit eine neue Oper die Strahlkraft hätte, die sich alle erhoffen, dürften die Kosten eher steigen.
Viel Geld – das Hamburg problemlos hätte, wenn Herr Kühne in seiner so geschätzten Heimatstadt Steuern zahlen würde. Dann könnten wir locker eine neue Oper bauen – und die darbenden Clubs der Stadt nebenbei mit Blattgold tapezieren. Doch die Steuern spart sich Herr Kühne, um sich in Premiumlage auf städtischem Grund ein Denkmal zu setzen.
Vielleicht wäre es dumm, Kühnes „Geschenk“ eine Absage zu erteilen, gerade mit Blick auf die Frage, was nach seinem irdischen Dasein mit seinem gigantischem Vermögen passiert. Aber eine stolze Stadt sollte sich auch nicht bestechen lassen.
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