Wilfried Kalski, Verleger von mehreren Anzeigenblättern im Landkreis Osterholz, verrät in seinen Erinnerungen, warum der 'Osterholzer Anzeiger' 1977 nur ...
Wilfried Kalski, Verleger von mehreren Anzeigenblättern im Landkreis Osterholz, verrät in seinen Erinnerungen, warum der"Osterholzer Anzeiger" 1977 nur knapp an einem Fehlstart vorbeigeschrammt ist.Vor einem halben Jahrhundert drängten in großer Zahl neue Anzeigenblätter auf den Zeitungsmarkt.
Auch das Projekt in der Kreisstadt drohte zu scheitern, noch bevor die erste Ausgabe erschienen war: Zwei Tage vor dem geplanten Auslieferungstermin, so Kalski, habe er erfahren, dass die Druckhäuser der Tageszeitungen ihre Verträge mit der Verlagsgesellschaft Deutsche Verbraucher- und Familienzeitung, die in 20 Städten des Bundesgebiets als Franchisegeberin fungierte, fristlos gekündigt hatten.
Auch der Bildungsbereich lag darnieder. Kalskis schulischer Werdegang litt zudem darunter, dass er während des fünften Schuljahres erkrankte und sechs Monate in einem Kindersanatorium zubringen musste. Doch das machte er durch großen Ehrgeiz wett. Er erzählt, wie er später die 20 Kilometer zur Handelsschule in Bremervörde teilweise mit dem Fahrrad zurücklegte, um das Geld für die Monatskarte mit der Bremervörder-Osterholzer Eisenbahn zu sparen.
Nach einem Intermezzo bei Wasa-Knäckebrot zog es ihn zum Zigarettenfabrikanten Brinkmann. Bemerkenswert: Er war Nichtraucher, was ihn aber nicht davon abhielt, in Verkaufsgesprächen überzeugend aufzutreten. Dafür nahm er sogar aktiven Nikotinkonsum in Kauf.Bei Brinkmann absolvierte er auch ein berufsbegleitendes Studium. Überhaupt hat der Verlagschef nie aufgehört, sich weiterzubilden, wie er an mehreren Stellen erwähnt.
Der Zeitzeuge schreibt nicht nur über die Anfänge des Anzeigers, sondern auch über die Lions, den Wirtschaftstreff und die Autobörse. Dieser insgesamt durchaus lesenswerte Stoff will allerdings erarbeitet werden.
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