Der Kölner Rosenmontagszug ist bekannt für seine satirischen Persiflagewagen. Dieses Jahr werden wieder zahlreiche Wagen mit Motiven aus der Politik, Gesellschaft und Kultur auf die Straße gebracht.
Kein Köln er Rosenmontagszug ohne Persiflagewagen: die Wagen mit satirischen, ironischen und kritischen Motiven sind im Zoch das Salz in der Suppe. Zugleiter Marc Michelske stellte am Freitag die ersten Motive vor. Sie sind das Tüpfelchen auf dem i des Köln er Rosenmontagszuges: die Persiflagewagen, die mit ihren Motiven lokales, nationales und internationales Geschehen satirisch und überspitzt aufs Korn nehmen. 19 solcher Wagen fahren im Zug mit.
Zugleiter Marc Michelske stellte die ersten Motive der Persiflagewagen vor. Und da geht es so manchen Politikern und Institutionen gehörig an den Kragen.Selbstverständlich spielen Kölner Themen eine ganz wichtige Rolle. Und die Oberbürgermeisterin der Domstadt ebenfalls: Wenn Königin Henriette Reker abdankt – sie will zur Wahl eines neuen OBs nicht mehr kandidieren – bleiben noch recht viele Rechnungen offen. Riesige Rechnungen tun sich auf, wenn man auf die Kultur der Domstadt blickt: Oper und Schauspiel, MiQua, Römisch Germanisches Museum, Kölnisches Stadtmuseum werden nicht fertig und kosten und kosten. Und der arme kölsche Tünnes muss sich damit abplagen. Der wohlgemeinte Satz „Jesus liebt dich“ wird seit Jahren von Kirchen nicht nur in Köln, sondern weltweit mit Füßen getreten. Missbrauch reiht sich an Missbrauch, die Aufklärung gelingt nicht, Täter werden gedeckt. Da bleibt man als Messdiener am besten ganz, ganz weit weg, wenn aus dem Beichtstuhl die Hand des Geistlichen einen heranwinkt. Der Blick auf die Kölner Verkehrswende offenbart Schlimmes: Konzeptlosigkeit, planloses Vorgehen – das Verkehrschaos in der Domstadt ist gelinde gesagt „für den Arsch“. Unter dem Motto „Die Liebe geht, das Erbe bleibt“ subsumieren die Kritzelköpp, die für die Ideen und Skizzen der Wagenmotive Verantwortung tragen, das schwierige Verhältnis der Generationen. Die ältere Generation, auch Boomer genannt, glaubt fest daran, alles in bester Ordnung seinen Erben zu hinterlassen. Und die jüngere Generation, die Generation Z, macht große Augen und ist erschrocken, dass dem keineswegs so ist. Mit noch größeren Augen blickt man auf die Freakshow, zu welcher der amtierende US-Präsident lädt: denn er und seine Kumpane zwingen Justitia in die Knie und machen die Freiheitsstatue als Symbol einer großen Demokratie vor Angst zittern. Vom Westen geht’s nach Osten, wenn die Liebesgrüße aus Moskau eintrudeln: Ob links, ob rechts – wenn es darum geht, für Putin die Werbetrommel zu rühren oder die Drecksarbeit zu machen, dann ist der Unterschied zwischen Alice Weidel und Sahra Wagenknecht nicht mehr sehr groß. Und wenn es um die Asylpolitik geht, dann bekleckert sich ganz Europa, die EU, keinesfalls mit Ruhm: Am liebsten wäre es allen, wenn Migration von ganz weit weg aus Ruanda oder sonstwo gemanagt würde. Noch besser wäre eine Art EU-Love-Island, eine Insel, von der letztlich niemand weiß, wo sie überhaupt liegt. Was dem Festkomitee Sorgen bereitet, ist die Finanzierung des Zuges. Die Kosten für das Erfüllen von Sicherheitsauflagen, für das Bezahlen externer Helfer und Servicekräfte steigen stetig. Es wird immer schwieriger, den Zoch finanziell zu stemmen. Auch bei den Karnevalisten ist deswegen Sparen angesagt: Zum Beispiel werden im Vorjahr genutze Wagen leicht modifiziert und sehen „neu“ aus. Sogar die Zahl der Persiflagewagen ist reduziert worden. Wie kann man dem nur entgegensteuern? Eine Möglichkeit hat des Festkomitee im Verkauf einer Rosenmontagszug-Spange für sich entdeckt. Merchandise lässt grüßen! Mit dem Kauf einer Spange gibt der Jeck zu erkennen, dass ihm der Zoch als rheinische Tradition wichtig ist. Die Einnahmen aus dem Verkauf gehen in die Organisation des Rosenmontagszuges. Die Spange gibt es in drei Versionen: in Bronze für 10 Euro, in Silber für 25 Euro und in Gold für 50 Euro. Kaufen kann man die Spange sowohl
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