Ronald Pofalla verärgert mit seinem Auftritt den Untersuchungsausschuss zur S-Bahn so sehr, dass er als Zeuge nochmal nach München kommen muss. „Noch arroganter und überheblicher geht es nicht“, heißt es über den früheren Bahnvorstand.
der Münchner S-Bahn mehrere Milliarden Euro teurer und viele Jahre später fertig wird, als ursprünglich geplant. Bis vor einem Jahr war Pofalla im Vorstand der Deutschen Bahn für die Infrastruktur des Staatsunternehmens zuständig gewesen; und damit auch für das Großprojekt zweite Stammstrecke.
Pohl versuchte mehrmals vergeblich, Pofallas Redefluss zu stoppen und mit der Zeugenbefragung zu beginnen. Pofalla widersprach:"Ich lege Wert darauf, das im Zusammenhang darzustellen." Als Pohl mit den Worten"Herr Pofalla ..." erneut ansetzte, ließ ihn der Ex-Kanzleramtsminister und Ex-Bahnvorstand erst gar nicht ausreden."Sie müssen hinnehmen, dass ich Ausführungen mache.
Schließlich wurde es dem Ausschusschef Pohl zu bunt. Er wollte Pofalla noch letzte fünf Minuten für seine Eingangs-Stellungnahme geben, dann werde man mit den Fragen beginnen. Pofalla entgegnete:"Ich lasse mich zeitlich nicht beschränken." Zwischendurch gab sich Pofalla plötzlich generös. Er verzichte darauf, einen bestimmten Aspekt darzustellen,"um ihnen entgegen zu kommen".
Als nach Pofallas Stellungnahme die Fragen begannen, war es auch schnell schon wieder vorbei. Ausschusschef Pohl war zunehmend genervt vom Auftritt des widerspenstigen Zeugen:"Antworten Sie jetzt mal auf die Frage.
Nach Pofalla war dessen Nachfolger im Vorstand der Bahn dran, Berthold Huber. Der verzichtete auf ein Eingangsstatement, sorgte bei seiner Berufsbezeichnung mit einer ironischen Bemerkung über sich als"leitender Angestellter" für Heiterkeit und antwortete auf die zahlreichen Fragen kurz, klar und präzise. Zur Freude des Ausschusses und seines Vorsitzenden Pohl."So kann's auch gehen.
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