PROMs: Wie Patienten Feedback in der Medizin geben

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Patient-Reported Outcome Measures (PROMs) werden in deutschen Kliniken immer häufiger eingesetzt. Ein Überblick über die Bedeutung von PROMs, wie sie funktionieren und welche Vorteile sie für Patienten und Ärzte bringen.

Patienten geben mithilfe von Fragebögen Feedback darüber, wie es ihnen geht. Die FOCUS-Gesundheit-Befragung unter 1800 Kliniken zur Erhebung der Klinikliste 2025 zeigt, wie deutsche Kliniken Patient-Reported Outcome Measures (PROMs) einsetzen. Wie geht es dem Patienten während und nach der Behandlung? Hat sich sein Zustand verbessert? Wirkt das verordnete Medikament? Diese Fragen stellt sich wohl jeder Arzt von Zeit zu Zeit.

Ein Tool, das helfen kann, diese Wissenslücke zu schließen: Patient-Reported Outcome Measures (kurz: PROMS). Auf deutsch spricht man von der systematischen und standardisierten Erfassung von patientenberichteten Behandlungsergebnissen. PROMS sind standardisierte Fragebögen, die Patienten ausfüllen, um ihre eigene Sicht auf ihre Gesundheit und Lebensqualität zu dokumentieren. Das Besondere daran: Die Informationen kommen ungefiltert und direkt von den Patienten, ohne dass ein Arzt oder eine Pflegekraft die Antworten interpretiert. In den Fragebögen geben Patienten zum Beispiel an, ob sie Schmerzen oder Ängste haben, wie mobil sie sind, ob sie sich selbst versorgen und alltägliche Aufgaben bewältigen können. Die Inhalte variieren je nach Einsatzgebiet – so gibt es zum Beispiel spezifische Fragebögen für Krebserkrankungen oder psychische Leiden. PROMs spielen eine wichtige Rolle in ihrer Gesundheitsversorgung. Das kann nicht nur die Motivation der Patienten erhöhen, sich an Behandlungspläne zu halten, es steigert auch die Qualitätssicherung und verbessert die Kommunikation zwischen Patienten und Ärzten. PROMs können helfen, wichtige Informationen über den Gesundheitszustand der Patienten zu erfassen, die in einem kurzen Arztgespräch möglicherweise nicht zur Sprache kommen. Außerdem können Patienten während der Behandlung direkt Feedback geben, wenn sich ihre Symptome verschlechtern oder sie unerwartete Nebenwirkungen haben. Der Arzt kann, indem er den Patienten erneut einbestellt und die Behandlungsstrategie individuell anpasst. Durch die frühzeitige Reaktion auf Beschwerden und mögliche Risiken, können im Extremfall sogar Leben gerettet werden – etwa wenn der Patient ein Medikament nicht verträgt oder Komplikationen nach einer Operation auftreten. In Deutschland ist der Einsatz von PROMs nicht verpflichtend vorgeschrieben. Dennoch zeigte eine Befragung des Rechercheinstituts FactField für die FOCUS-Gesundheit-Klinikliste 2025, dass 57 Prozent der Kliniken Informationen über den Gesundheitszustand ihrer Patienten mittels eines Fragebogens erheben. 30 Prozent der Kliniken gaben sogar an, einrichtungsinterne PROMS zu verwenden. 11 Prozent verwenden Fragebögen des International Consortium of Outcome Measurements (ICHOM), einer Organisation die standardisierte PROMS entwickelt. Doch Fragebögen sind nicht die einzigen Tools, die Kliniken einsetzen, um herauszufinden, wie es Patienten nach der Behandlung geht. Laut der FactField-Befragung setzen Krankenhäuser in Deutschland auch andere Methoden ein. Die Stärkung der Patientenrolle ist entscheidend für den Behandlungserfolg. Wenn Patienten gut informiert und aktiv in ihre Gesundheitsentscheidungen eingebunden sind, verläuft die Therapie oft besser und Patienten halten sich eher an Empfehlungen ihres Arztes. PROMs sind ein wichtiger Baustein dieses Empowerments, aber es gibt noch weitere Ansätze. Dazu gehören zum Beispiel digitale Gesundheitsanwendungen, also Apps und Online-Tools, die Patienten selbst aktiv nutzen können, um die Behandlung ihrer Krankheit zu unterstützen. Eine weitere Form von Patient Empowerment ist Shared Decision Making. Das bedeutet: Arzt und Patient entscheiden gemeinsam über die passende Therapie. In Folge 67 des FOCUS-Gesundheit-Podcasts „Auf Herz und Nieren“ erklärt Serap Tari, Psychoonkologin und Leiterin des Projekts „Bayern goes SDM“, welche Vorteile und Herausforderungen es beim Shared Decision Making gibt.

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