Scholz vs. Merz: Harte Debatte im TV-Duell

Politik Nachrichten

Scholz vs. Merz: Harte Debatte im TV-Duell
ScholzMerzTV-Duell
  • 📰 nwnews
  • ⏱ Reading Time:
  • 215 sec. here
  • 14 min. at publisher
  • 📊 Quality Score:
  • News: 120%
  • Publisher: 68%

Olaf Scholz und Friedrich Merz lieferten sich im TV-Duell ein hartes, aber sachliches Diskussionsdebatte. Das erste direkte Duell der beiden in diesem Wahlkampf war von großer Bedeutung, da die Demokratie nach den gemeinsamen Abstimmungen von CDU und AfD im Bundestag bebt.

Das Duell läuft gerade fünf Minuten, da zieht Friedrich Merz einen gelben Zettel aus der Jackentasche und liest Olaf Scholz ein Zitat aus der Thüringer Allgemeinen vor, wonach der Kanzler selbst in einem Interview unter anderem gesagt hat: „Niemand sollte sich davon abhängig machen, wie die AfD abstimmt.“ Dann dreht er sich zu Scholz : „Wenn sie es nicht glauben, dann ist das Wahlkampf .

“ Was Scholz zuvor nicht glaubte, war Merz erneute Beteuerung, dass er nach der Bundestagswahl nicht mit der AfD zusammenarbeiten wird und erinnert an den „Tabubruch“, der gemeinsamen Abstimmung von CDU und AfD in der vorvergangenen Woche im Bundestag. Die Auseinandersetzung zwischen Scholz und Merz ist von der ersten Minute an in der Sache hart, im Ton sachlich - von beiden Seiten und bleibt es weitgehend auch. Scholz listet auf, was seine Regierung im Kampf gegen irreguläre Migration erreicht hat: „Wir haben Abschiebungen um 70 Prozent gesteigert, seit ich Kanzler bin.“ Merz räumt großzügig ein: „Die Bundesregierung hat nicht nichts getan“, um Scholz dann im Detail nachzuweisen, dass es nicht genug sei. Beim Kanzler ändert sich die Gesichtsfarbe leicht. Er presst die Lippen aufeinander. Dieses Duell hat eine besondere Bedeutung. Erstmals begegnen sich Scholz und Merz im Wahlkampf in direkter Auseinandersetzung. Während die Demokratie nach den gemeinsamen Abstimmungen von CDU und AfD im Bundestag bebt, sind die Umfragewerte seit Monaten kaum in Bewegung. Dabei gilt mindestens jeder vierte Wahlberechtigte noch als unentschlossen. In diesem kurzen harten Wahlkampf kann sich auf den letzten Metern noch viel tun. Dementsprechend viele Spin-Doktoren und Parteigänger sind in das Studio in Berlin Adlershof gekommen, um vor allem nach der Sendung ihre Sicht auf die Dinge zu erklären. Im Gegensatz zu früheren Duellen werden die Redezeiten nicht eingeblendet. Die rhetorische Auseinandersetzung der beiden Kandidaten soll tatsächlich mehr Duell als - wie in früheren Jahren - betreutes Diskutieren werden. Das gelingt gut, weil die Moderatorinnen Maybrit Illner und Sandra Maischberger ihren Job sehr gut machen. In der ersten Hälfte des Duells wirkt Merz besser vorbereitet. Er reitet eine Attacke nach der anderen. Scholz ist in der Defensive. Der Kanzler ist dann auch der erste, der sich aus der Reserve locken lässt und wird laut: „Warum soll man so doof sein?“ Die rhetorische Frage bezieht sich auf die zentrale Forderung der Union nach Zurückweisungen von Migranten an der Grenze. Scholz kontert schwach. Mehrfach attestiert Merz dem Kanzler eine falsche Wahrnehmung der Realität. Er sagt Sätze wie: „Ich bin erschüttert, mit welcher Wahrnehmung Sie die Realität beschreiben.“ Dann legt er Zahlen auf den Tisch: „50.000 Unternehmen sind in Ihrer Amtszeit in die Insolvenz gegangen.“ Was solle es anderes sein als Deindustrialisierung, wenn 300.000 Industriearbeitsplätze wegfallen. Scholz Konter ist schwach. Er beruft sich darauf, dass er die Ukraine nicht überfallen habe. Da muss Maischberger ein wenig lachen und mahnt: „Herr Scholz.“ Es läuft nicht gut für Scholz. Nach einer guten halben Stunde wirkt er sauer. Merz grinst. Zwischendrin wirft Scholz seinem Herausforderer „Sprechblasen“ vor. Beim Thema Steuern spricht der Kanzler im Stakkato - seine Botschaft zielt auf die große Mehrheit der Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer: „Es ist gegenüber 95 Prozent der Bevölkerung ungerecht, wenn diejenigen, die das meiste Geld verdienen, nun 20 Milliarden Euro Entlastung bekommen.“ Damit kritisiert er die Pläne der Union, den Soli für hohe Einkommen und Unternehmen abzuschaffen. Scholz wiederum verspricht Entlastung für 95 Prozent und will dafür den Spitzensteuersatz um zwei Prozentpunkte anheben. Beide können nicht erklären, wie ihre Wahlversprechen rechnerisch aufgehen sollen. Einigkeit gibt es an einer Stelle. Bei der Aufgabe, mit nur einem Satz zu antworten, sagt Merz auf die Option: Ein Bundestag ohne FDP . . . „wäre ärmer aber durchaus lebensfähig“. Scholz erklärt daraufhin: „Ich könnte es nicht besser sagen.“ Kurze Heiterkeit in der Runde. Diese Kurzantworten fördern manchmal auch überraschende Klarheit zutage. Auf die Frage: Wie finden Sie, dass Trump nur zwei Geschlechter gelten lassen will? Da sagt Merz kurz und knapp: „Eine Entscheidung, die ich nachvollziehen kann.“ Das wäre eine 180-Grad-Wende auch in Deutschland in der Politik für Transgender-Menschen. Scholz, der wieder ruhiger agiert, hält mit dem Argument gegen, dass die Menschen nach ihrer Vorstellung leben können sollen. Weiteres TV-Duell steht bevor Bei der Außenpolitik wirft Scholz seine bisherige konsistente Strategie gegenüber der Ukraine in die Waagschale

Wir haben diese Nachrichten zusammengefasst, damit Sie sie schnell lesen können. Wenn Sie sich für die Nachrichten interessieren, können Sie den vollständigen Text hier lesen. Weiterlesen:

nwnews /  🏆 22. in DE

Scholz Merz TV-Duell Wahlkampf Demokratie Afd Migration Steuern Ukraine

Deutschland Neuesten Nachrichten, Deutschland Schlagzeilen

Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.

Scholz und Merz im TV-Duell: Harte Auseinandersetzungen über Migration und WirtschaftScholz und Merz im TV-Duell: Harte Auseinandersetzungen über Migration und WirtschaftBundeskanzler Olaf Scholz und Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz lieferten sich vor zwei Wochen ein hitziges TV-Duell, das vor allem die Themen Migration und die wirtschaftliche Lage Deutschlands erörterte. Beide Kandidaten zeigten sich in ihren Positionen unnachgiebig und lieferten sich scharfe verbalen Angriffe.
Weiterlesen »

Sticheleien, Vorwürfe, ein Hauch von Loriot: So lief das erste TV-Duell zwischen Scholz und MerzSticheleien, Vorwürfe, ein Hauch von Loriot: So lief das erste TV-Duell zwischen Scholz und MerzOlaf Scholz und Friedrich Merz diskutierten zur Primetime. Wo waren sich die beiden einig? Wo waren die Unterschiede?
Weiterlesen »

Scholz gegen Merz: Das erste TV-Duell zur BundestagswahlScholz gegen Merz: Das erste TV-Duell zur BundestagswahlAm 9. Februar treffen sich Olaf Scholz und Friedrich Merz zum ersten TV-Duell vor der Bundestagswahl. Die Debatte wird bei ARD und ZDF ausgestrahlt und wird von Sandra Maischberger und Maybrit Illner moderiert. Die Entscheidung, nur SPD und CDU einzuladen, hat für Kritik gesorgt.
Weiterlesen »

TV-Quadrell statt Duell: Merz, Scholz, Weidel und Habeck im SchlagabtauschTV-Quadrell statt Duell: Merz, Scholz, Weidel und Habeck im SchlagabtauschAnstatt eines Duells treffen sich vor der Bundestagswahl die vier stärksten Kanzlerkandidaten in einem TV-Quadrell. RTL erweitert das Format und lässt Merz, Scholz, Weidel und Habeck im Ring stehen. Kritik an klassischen Duellformaten aus politischen Lagern führte zu der Änderung.
Weiterlesen »

RTL ändert Pläne für TV-Duell um Olaf Scholz und Friedrich MerzRTL ändert Pläne für TV-Duell um Olaf Scholz und Friedrich MerzRTL hat sein ursprünglich geplantes TV-Duell zwischen Olaf Scholz (SPD) und Friedrich Merz (CDU) nun doch noch um zwei weitere Personen erweitert: Alice Weidel (AfD) und Robert Habeck (Grüne) werden ebenfalls am Schlagabtausch teilnehmen.
Weiterlesen »

TV-Duell Scholz gegen Merz: Termin, Übertragung im TV und Stream, Kandidaten, ModeratorenTV-Duell Scholz gegen Merz: Termin, Übertragung im TV und Stream, Kandidaten, ModeratorenDas TV-Duell der Kanzlerkandidaten Scholz und Merz läuft live bei zwei TV-Sendern. Hier finden Sie alles rund um Termin, Übertragung sowie die Moderatoren.
Weiterlesen »



Render Time: 2025-02-15 18:33:21