Bisher konnte die Einschulung eines Kindes nur in Ausnahmefällen um ein Jahr verschoben werden. Nun soll es einfacher werden. Doch die letzte Entscheidung trifft die Schule.
Bisher konnte die Einschulung eines Kindes nur in Ausnahmefällen um ein Jahr verschoben werden. Nun soll es einfacher werden. Doch die letzte Entscheidung trifft die Schule.
Erfurt - Eltern sollen nicht nur in Ausnahmefällen beantragen können, mit der Einschulung ihres Kindes noch ein Jahr zu warten. Das sieht eine Einigung von Linke, SPD und Grünen mit der CDU vor, wie Vertreter der vier Fraktionen am Mittwoch in Erfurt bei der Landespressekonferenz bestätigten. Auch die FDP wolle der Gesetzesänderung zustimmen und sei am Kompromiss beteiligt gewesen, sagte ein Sprecher der FDP-Gruppe.
Bislang können Eltern ihr Kind in Ausnahmefällen von der Einschulung ein Jahr zurückstellen lassen, wenn es medizinische Gründe dafür gibt. Der Kompromiss der vier Fraktionen sieht nun vor, dass nicht mehr allein medizinische Gründe ausschlaggebend sind und dass die Eltern die Zurückstellung nicht nur im Ausnahmefall beantragen können. Die Entscheidung liegt aber weiterhin bei der Schulleitung.
CDU-Fraktionschef Mario Voigt sieht durch den Kompromiss den Elternwillen gestärkt. SPD-Fraktionsvize Lutz Liebscher sagte: "Bei mir überwiegt die Freude, dass wir überhaupt noch in der Lage sind, uns auf Dinge zu verständigen." Mit dem neuen Gesetz sollen auch andere, teils eher technische Änderungen, beschlossen werden.So soll mit der Gesetzesänderung beispielsweise der digitale Unterricht an den Schulen eine Rechtsgrundlage bekommen.
Für den Chef der Thüringer FDP-Gruppe, Thomas Kemmerich, kommen "neue Formen der Digitalisierung" noch zu kurz in der geplanten Gesetzesänderung. "Ich will nicht Pädagogik durch Internet ersetzen", betonte Kemmerich. Aber bevor Schule ausfalle, sei ein gut gemachtes Video zur Wissensvermittlung bei etwa Youtube "die deutlich bessere Alternative".
Antrag Einschulung Ausnahmefall
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