Patrick Graichen, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, war direkt am Auswahlverfahren des neuen Dena-Chefs beteiligt. Der war sein Trauzeuge. Das Ministerium geht nun in die Vorwärtsverteidigung.
Der Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, Patrick Graichen, war an der Vergabe des prestigeträchtigen und hochdotierten Postens des Dena-Geschäftsführers an seinen Trauzeugen Michael Schäfer direkt beteiligt und hat dies bis zuletzt verschwiegen. Dies räumte das Bundeswirtschaftsministerium am Donnerstagabend ein und kündigte an, das Verfahren zu überprüfen und gegebenenfalls neu zu starten.
Es seien zwar rein rechtlich keine Fehler im Verfahren aufgetreten, die Beschlüsse des Aufsichtsrats der Dena seien wirksam. „Aber aufgrund eines Fehlers in einem vorgeschalteten Vorauswahlprozess könnte der Anschein einer möglichen Befangenheit entstanden sein.“ Habeck „bat daraufhin unmittelbar zu Wochenbeginn um interne Prüfung“, teilte das Ministerium mit.
Ein externer Personaldienstleister sei mit der Suche nach geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten beauftragt worden. Die Findungskommission habe daraufhin Gespräche mit ausgewählten Kandidatinnen und Kandidaten geführt, eine Vorauswahl getroffen und „legte dem Aufsichtsrat der Dena einen Personalvorschlag auf Basis der besten Qualifikation vor“.
Graichen hatte Habeck zudem erst zu Beginn dieser Woche, als in Berlin bereits Gerüchte zu dem Vorgang die Runde machten und Erkundigungen im Umfeld eingeholt wurden, darüber informiert, dass Schäfer sein Trauzeuge war, wie das Ministerium mitteilte. Dass Graichen und Schäfer befreundet sind, ist allerdings seit langem in Berliner Kreisen bekannt.Der 2021 von Habeck eingesetzte Staatssekretär hatte Schäfer bereits zuvor beruflich weitergeholfen.
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