Trumps Friedensvorschlag: Ein Schachzug für Putin, ein Desaster für die Ukraine?

Politik Nachrichten

Trumps Friedensvorschlag: Ein Schachzug für Putin, ein Desaster für die Ukraine?
TRUMPPUTINUKRAINE
  • 📰 ntvde
  • ⏱ Reading Time:
  • 225 sec. here
  • 13 min. at publisher
  • 📊 Quality Score:
  • News: 121%
  • Publisher: 89%

US-Präsident Donald Trumps Friedensvorschlag für den Ukraine-Krieg wird von vielen als Vorteil für Russland und als Gefahr für die Ukraine angesehen. Experten warnen vor einem schwachem Deal, der langfristig die Situation verschärfen könnte.

US-Präsident Trump 's Friedensvorschlag spielt Russland s Präsident Putin in die Karten. Für die Ukraine sieht es hingegen düster aus. Kein Wunder: Trump und Putin seien Neoimperialisten, die die Welt, also auch Europa, unter sich aufteilen wollen, sagt Friedens- und Konfliktforscherin Nicole Deitelhoff. Die USA halten für einen Friedensschluss schmerzhafte Zugeständnisse Kiews für unausweichlich - unter anderem den Verzicht auf einen NATO -Beitritt.

Außerdem sehen die USA die Europäer weitgehend alleine in der Pflicht, die Ukraine zu unterstützen und einen Frieden militärisch abzusichern - ohne US-Truppen. Die Befreiung aller seit 2014 von Russland besetzten Gebiete halten die USA für 'illusorisch'. Wird US-Präsident Donald Trump damit den Frieden bekommen, den er will? Nicole Deitelhoff: Die Frage ist: Was für einen Frieden will Trump? In erster Linie geht es Trump darum, dass er Ruhe vor der Ukraine hat und die Kosten der militärischen Unterstützung einsparen kann - und dass er sich dabei noch wertvolle Mineralien aus der Ukraine sichern kann. Trump interessiert sich wenig für die langfristigen Effekte seiner Politik, sondern nur dafür, was er kurzfristig auf dem Zettel hat und in einer seiner Pressekonferenzen präsentieren kann. Trump gesteht Putin dessen Kriegsziele weitgehend zu, um sich Ruhe zu verschaffen. Denn die umkämpften Gebiete in der Ukraine scheinen bei Russland als momentaner Besatzungsmacht zu verbleiben. Damit wird Putin relativ zufrieden sein, im Gegensatz zu den Europäern und den Ukrainern. Für eine gewisse Zeit wird so in der Ukraine Ruhe einkehren - bis zu dem Zeitpunkt, an dem Russland versucht, die nächsten Schritte zu gehen, das heißt, sich auch noch den Rest der Ukraine einzuverleiben. So lange kann Trump sich anderen Dingen widmen und das als seinen großen Erfolg verkaufen. Das US-Institut für Kriegsstudien warnt: Ein schwacher Friedens-Deal könnte alles schlimmer machen. Es verweist auf das Abkommen 'Minsk II', das 2015 nach Friedensgesprächen geschlossen wurde - und Putin nicht von seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine abgehalten hat. Könnte ein schwacher Deal zu mehr Eskalation führen? Minsk ist immer noch das Schreckensbild, das wir vor uns haben: Ein Deal, in dem Russland nicht einmal als eine Konfliktpartei eingebunden wurde, sondern offiziell nur als Beobachter, obwohl es eindeutig Konfliktpartei war. Außerdem gab es Regulierungen, die beide Seiten nicht umsetzen konnten und wollten. Wenn wir jetzt einen Friedensdeal haben, in dem Russland zu nichts genötigt wird und es behalten darf, was es schon hat - was sollte Putin dann davon abhalten, in Zukunft weitere Schritte zu unternehmen? Nicht nur in Richtung Restukraine, sondern auch in Richtung NATO-Bündnisgebiet? Das steht hier auf dem Zettel. Das alles ist typisch für Trumps Politik. Auch schon aus seiner ersten Präsidentschaft kennen wir das: Große Deals, die nicht zielführend sind - und den USA zumeist mittelfristig sogar schaden. Erinnern Sie sich an die Treffen mit dem 'kleinen Rocket Man' aus Nordkorea, wie Trump ihn zunächst nannte, Kim Jong Un. Trump kündigte damals an: Das würde große Veränderung bringen, Frieden zwischen Nordkorea und Südkorea. Davon geblieben ist nichts. Ganz im Gegenteil, Nordkorea hat sich durch Trump international legitimieren können und hat sein Atomprogramm weiter ausgebaut. Heute steht es fest an Russlands Seite. Wenn wir uns an die Handelskonflikte mit China in Trumps erster Amtszeit erinnern, was ist daraus geworden? Letzten Endes haben nur die USA draufgezahlt. China hat seine Verpflichtungen aus dem Handelsabkommen mit den USA nie erfüllt: Die USA haben somit außer den Kosten des Konflikts nichts erreicht. Die Neuverhandlung von NAFTA hat dessen Namen verändert, aber substanziell haben Kanada und Mexiko profitiert. Die USA haben ihr Handelsbilanzdefizit vergrößert, Jobs wurden vor allem bei den Partnern geschaffen. Es sollte immer so aussehen, als habe Trump seinen Willen bekommen: Er kündigte etwas auf, erhob Zölle, drohte massiv und schloss dann einen Deal, der die USA besserstellt. Langfristig gesehen war das kaum der Fall. Absolut. Vielleicht ist der Deal zwischen Trump und Putin längst per Handschlag, wenn auch bildlich über ein Telefonkabel, zustande gekommen. Denn was sonst sollte jemand, der sich auf Verhandlungen versteht, dazu bringen, seine Karten bereits offenzulegen und dem Gegner seinen Verhandlungsspielraum mitzuteilen, wie Trump es jetzt gemacht hat. Trump könnte Putin gesagt haben: 'Du darfst behalten, was du willst. Und ja, wir nehmen die Ukraine auf gar keinen Fall in die NATO auf. Und mach dir keine Sorgen über US-Truppen irgendwo in der Ukraine, das wirst du nicht sehen - das müssen die Europäer selbst hinbekommen. Wenn die Ukraine nicht mehr existiert, werde ich sagen: Es war Europas Schuld.' Was Trump jetzt offiziell verkündet, macht man eigentlich nur, wenn der Deal längst unter Dach und Fach ist

Wir haben diese Nachrichten zusammengefasst, damit Sie sie schnell lesen können. Wenn Sie sich für die Nachrichten interessieren, können Sie den vollständigen Text hier lesen. Weiterlesen:

ntvde /  🏆 3. in DE

TRUMP PUTIN UKRAINE KRIEG FRIEDENSVERHANDLUNGEN NATO USA RUSSLAND

Deutschland Neuesten Nachrichten, Deutschland Schlagzeilen

Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.

FDP-Politikerin kritisiert Trumps FriedensvorschlagFDP-Politikerin kritisiert Trumps FriedensvorschlagDie FDP-Politikerin Strack-Zimmermann begrüßt Gespräche Trumps über ein Kriegsende in der Ukraine, kritisiert aber, dass die Ukraine und Europa nicht informiert wurden. Gleichzeitig legte die US-Regierung erstmals dar, wie sie sich einen Deal vorstellt, der unter anderem die Ukraine zum Aufgeben ihres Nato-Strebens drängt. Strack-Zimmermann fordert von Deutschland und Europa, die Führung zu übernehmen und sich selbst zu verteidigen.
Weiterlesen »

Davos erwartet Trumps Ein Amt und ein umstrittenes ForumDavos erwartet Trumps Ein Amt und ein umstrittenes ForumDas Weltwirtschaftsforum in Davos findet vom 20. bis 25. Januar 2025 statt. Der Fokus liegt auf Donald Trumps Amtsantritt als US-Präsident am ersten Tag. Viele Teilnehmer erwarten Klarheit hinsichtlich seiner Politik, während andere Bedenken hinsichtlich Zölle und Protektionismus haben. Die Agenda des Forums wird auch in diesem Jahr um Themen wie Klimakrise, Geschlechtergerechtigkeit und Inklusion drehen, doch die Unterstützung für diese Themen ist in den letzten Jahren gesunken.
Weiterlesen »

Trumps Friedensplan für die Ukraine - Ein leeres Versprechen oder der erste Schritt zum Ende des Krieges?Trumps Friedensplan für die Ukraine - Ein leeres Versprechen oder der erste Schritt zum Ende des Krieges?Donald Trumps ambitionierter Plan, den Ukraine-Krieg innerhalb von 24 Stunden zu beenden, erwies sich als unerreichbar. Allerdings scheinen Trumps Wiederwahl und die damit einhergehenden diplomatischen Bemühungen Bewegung in den Friedensprozess zu bringen. Es gibt immer wieder öffentliche Äußerungen zu möglichen Verhandlungen, die Details zu Trumps Vorstellungen für einen Friedensschluss aber weiterhin rar bleiben. Der US-Präsident droht Putin mit Sanktionen und betont die Notwendigkeit europäischer Friedenstruppen für die Sicherung eines Abkommens. Selenskyj betont die Notwendigkeit einer internationalen Friedenstruppe und stellt die Grenzen der ukrainischen Zugeständnisse dar. Russland hingegen beharrt auf die Rückeroberung von Territorium und stellt die Existenz der Ukraine in Frage.
Weiterlesen »

Trumps Handelskrieg: Ein neuer Deal für die Ukraine?Trumps Handelskrieg: Ein neuer Deal für die Ukraine?Der Artikel analysiert Trumps Handelskrieg und seine Auswirkungen auf die Ukraine. Es wird insbesondere kritisiert, dass Trump die US-Militärhilfe für die Ukraine an ein Abkommen über die Ausbeutung von Rohstoffen knüpft. Der Artikel sieht in dieser Vorgehensweise eine Erpressung der ukrainischen Regierung und befürchtet, dass Trumps Politik die Globalisierung negativ beeinflussen und zu einem Eskalation des Handelskrieges führen könnte.
Weiterlesen »

Trumps Waffenlieferung für die Ukraine: Ein Deal im deutschen Interesse?Trumps Waffenlieferung für die Ukraine: Ein Deal im deutschen Interesse?US-Präsident Trump knüpft US-Waffenlieferungen für die Ukraine an Rohstofflieferungen. Militärexperte Nico Lange sieht in diesem Deal auch deutsches Interesse. Lange betont die Notwendigkeit, der Ukraine die richtigen Instrumente zur Verteidigung zu liefern.
Weiterlesen »

Trumps Friedensplan für die Ukraine: Ein Verlust für Kiew?Trumps Friedensplan für die Ukraine: Ein Verlust für Kiew?Nach einem Telefonat mit Wladimir Putin kündigte US-Präsident Donald Trump Verhandlungen zum Ende des Ukraine-Krieges an. Der Plan soll aber für die Ukraine zu einem Verlust führen, befürchten Experten und analysieren die möglichen Konsequenzen.
Weiterlesen »



Render Time: 2025-02-16 06:22:12