Ayrton Senna, König von Monaco: Sechs Mal hat der unvergessene Brasilianer den Strassenklassiker gewonnen, aber so gefahren wie im Abschlusstraining zum Grand Prix von 1988 ist er nur einmal.
Monaco fasziniert mich immer wieder aufs Neue. Ich bekomme Gänsehaut, wenn ich an einer Mauer stehe und weiss – hier driftete Tazio Nuvolari vorbei oder die Silberpfeil-Könner Bernd Rosemeyer und Rudi Caracciola. Ich bewundere den gelassenen Fahrstil von Juan Manuel Fangio und Jim Clarks scheinbar mühelose Überlegenheit. Doch all das kenne ich leider nur aus Filmen.
Es gehört zum Mythos Monaco, dass Senna hier etwas schaffte, was mit normalem Formel-1-Fahren nichts mehr zu tun hatte. Wenn man beim Bändigen eines GP-Renners im Leitschienenkanal von Monte Carlo überhaupt von Normalität sprechen kann. Die Abschlusstrainings mit Senna waren fast immer ein Leckerbissen. Wenn der Brasilianer kurz vor Schluss des Qualifyings mit frischen Reifen auf die Bahn ging, dann wussten alle – jetzt wird gleich etwas Magisches passieren. Fiebrige Spannung verbreitete sich.
Senna habe ich so gut wie nicht wehklagen hören. Wenn Gegner den leuchtend gelben Punkt seines Helms im Rückspiegel auftauchen sahen, zuckten sie automatisch zur Seite.
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