Deutschland: Stellenabbau und die Gefahr einer dynamischen Abwärtsspirale

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Deutschland: Stellenabbau und die Gefahr einer dynamischen Abwärtsspirale
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Der Text thematisiert den massiven Stellenabbau in Deutschland und dessen Folgen für die Wirtschaft und Gesellschaft. Die Gründe für den Abbau werden detailliert beleuchtet, und es wird die Gefahr einer dynamischen Abwärtsspirale durch sinkende Arbeitsmoral und steigende Arbeitslosigkeit aufgezeigt.

Es ist ein Symptom der Deindustrialisierung, der von vielen Ökonomen bezeichneten „katastrophalen“ Energiepolitik und der überproportionalen Bürokratie- und Steuerlandschaft der Stellenabbau in Deutschland. Gefühlsmäßig erreicht einen täglich die Meldung, dass ein großes Unternehmen in Deutschland Stellen streichen wird.

Wie stark die Auswirkungen dieser Beschäftigungsreduktion schlussendlich sein werden, hängt sicherlich auch an der zukünftigen wirtschafts- und sozialpolitischen Richtung der neuen Regierung. Nichts desto trotz lassen sich von dem heutigen Zeitpunkt ausgehend einige erschreckende Aussagen treffen, welche nicht auf ein Ende der strukturellen Probleme Deutschlands hindeuten. Laut Reuters sollen bis 2030 über 35.000 Jobs gestrichen werden. Der Autozulieferer ZF plant den Abbau von bis zu 14.000 Stellen in Deutschland, während SAP vor erheblichen Kürzungen steht und 13.000 Stellen an verschiedenen Standorten abbauen will. Bosch hat den Abbau von bis zu 3.760 Arbeitsplätzen angekündigt, und ThyssenKrupp plant, bis 2026 weltweit 11.000 Stellen zu streichen. Der obliegende Chart, welcher sich auf die Dienstleister bezieht, zeigt nun das erste Mal nach der Corona-Krise sowie dem Energieschock 2021 ein negatives Saldo in puncto Jobplänen. Die Gründe sind vielfältig: Konjunkturelle Krisen, welche zu Kosteneinsparungen und somit zu Personalabbau führen, ein grundlegender Strukturwandel, der besonders die traditionelle Industrie belastet und eine anders als in anderen Ländern immer noch anhaltende Energiekrise sowie hohe Strompreise sind nur die Spitze des problemreichen Eisbergs. Dazu kommt eine überbordende Bürokratie mit komplexen Regulierungen und erheblichen Kosten. Die politisch regulierten Lohnkosten sind neben den anderweitigen staatlich regulierten Preisstrukturen ein fundamentaler Faktor für vor allem große Unternehmen, die die Möglichkeit haben, Produktionsstandorte zu wechseln. In Bezug auf die Produktion ist auch der Faktor Automatisierung und technologischer Fortschritt ein allumfassender Grund, um auf Personal zu verzichten. Das höchst komplexe und ineffiziente Steuersystem in Deutschland lädt sicherlich ebenso nicht dazu ein, die Unternehmungen innerhalb der Grenzen der Bundesrepublik weiterzuführen. Ohne sich in der Tiefe mit dem Thema auseinanderzusetzen, könnte man mit großer Sicherheit noch andere Gründe anführen. Das Entscheidende ist jedoch, dass diese Probleme Deutschland alleine hat - oder andere Volkswirtschaften ihre Probleme zu mindestens besser im Griff haben. Der Stellenabbau hat jedoch tragische Folgen in Bezug auf zukünftige ökonomische und sozialpolitische Entwicklungen und wird eine wirtschaftliche Wende maßgeblich erschweren. Durch den großen Stellenabbau werden logischerweise viele Menschen auf der Suche nach neuer Arbeit sein. Einige werden zu neuer Arbeit finden, einige aber auch nicht. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) geht davon aus, dass die Arbeitslosenzahl 2024 auf 2,78 Millionen und im nächsten Jahr auf 2,84 Millionen steigen wird. Die Arbeitslosenquote liegt im November bei 5,9%. Ein Trend zeigt, dass die Arbeitslosigkeit nach der Corona-Pandemie zunehmend steigt. Vergleicht man die Arbeitslosenquote mit anderen Industrienationen wie der USA ist die Entwicklung zunehmend schlechter. Viel gefährlicher wird jedoch die Verschiebung in die Teilzeitbeschäftigung. Insgesamt arbeiten wir in Deutschland immer weniger. Das Narrativ, welches uns einst nachgesagt wurde, viel und fleißig zu arbeiten, hat uns faktisch verlassen: Die Gesamtzahl der Erwerbstätigen steigt, wohingegen das Arbeitsvolumen sinkt. Mit der Suche nach neuer Arbeit und der in ganz Deutschland verbreiteten finanziellen Problemlage der Unternehmen dürfte die Bereitschaft, Vollzeit-Löhne zu zahlen seitens der Unternehmen weiterhin sinken. Dieser Trend ist schon seit den Krisen 2020 und 2021 zu erkennen. Diese Verschiebung wird auf mehreren Fronten zu massiven Problemen führen. In Folge der nicht versicherungspflichtigen Teilzeitbeschäftigung sinken die Beiträge für Kranken- und weitere Versicherungen, was nicht nur das Versicherungssystem, sondern auch das Gesundheitssystem destabilisieren könnte. Wie wir dargelegt haben, dass das deutsche Steuer- und Abgabesystem für Niedrigeinkommensgruppen keinerlei Anreize schafft, Mehrarbeit zu leisten. Dadurch würde die ohnehin schon schwache Arbeitsmoral in Deutschland weiter abnehmen. Die Folgen wären nicht nur für die deutsche Unternehmenslandschaft verheerend, sondern ebenso für den deutschen Staatshaushalt. Ein Anstieg der Teilzeitbeschäftigung und der daraus folgende Anstieg von Menschen, die Transfers beziehen, kostet den Staat eine große Stange Geld. Verbunden mit der hohen Grenzbelastung und den geringen Anreizen würden auch die Staatseinnahmen sinken - so wären spürbare Einsparungen in anderen Ausgabepunkten wie Infrastruktur oder Bildung nötig. Es droht eine dynamische Abwärtsspiral

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