Ein Prozess vor dem Hamburger Amtsgericht gegen fünf Beschuldigte im Verdacht des Drogenhandels in der Justizvollzugsanstalt Fuhlsbüttel beginnt mit einem Eklat. Ein Verteidiger wirft dem Anwalt eines anderen Angeklagten „Parteiverrat“ vor, da dieser zuvor den jetzt als Kronzeuge aussagetenden Drogenkurier vertreten hat. Der Prozess wird aufgrund des Vorwurfs der Manipulation des Zeugen unterbrochen und soll am 28. Januar fortgesetzt werden.
Am 14. Januar 2025 begann vor dem Amtsgericht Hamburg der Prozess gegen fünf Beschuldigte im Alter von 27 bis 40 Jahren mit dem Vorwurf des Drogenhandel s in der Justiz vollzugsanstalt Fuhlsbüttel. Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten vor, sich zusammengeschlossen zu haben, um Cannabis in Kondomen ins Gefängnis zu schmuggeln und dort gewinnbringend zu verkaufen. Vier der fünf Angeklagten befanden sich zu der Zeit der Tat in der JVA Fuhlsbüttel.
Zwischen Juni und August 2022 soll ihnen ein Drogenkurier viermal Haschisch in Kondomen anal eingeführt und in die JVA transportiert haben. Insgesamt soll es 340 Gramm Cannabis gewesen sein, das die Angeklagten für 20 Euro pro Gramm verkauft haben. Der Prozess begann mit einem Eklat. Noch vor der Anklage warf ein Verteidiger dem Anwalt eines anderen Angeklagten „Parteiverrat“ vor. Der kritisierte Anwalt hatte zuvor einen anderen der Angeklagten vertreten. Sein Verteidiger befürchtete einen Interessenkonflikt. Der Drogenkurier soll als Kronzeuge aussagen. Mehrere Polizisten in Zivil waren zu seinem Schutz anwesend. Einer der Verteidiger beantragte – ebenfalls vor der Anklage – Einsicht in die Ermittlungsakten zu dem Zeugen. Der Verteidiger Matthias Wisbar sagte, der Kurier sei von Beruf Hochstapler und Betrüger und sei in der forensischen Psychiatrie gewesen. Das Landgericht habe dem Zeugen in einem Urteil eine „hoch manipulative Persönlichkeit“ attestiert. Ein anderer Verteidiger, Dirk Meinicke, stimmte zu, dass der Kurier unglaubwürdig sei. Der Prozess soll nach Angaben einer Gerichtssprecherin am 28. Januar fortgesetzt werden.
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